Nein, so heißt das Buch nicht, obwohl das Titelbild recht gewöhnungsbedürftig ist. Dabei hat es dieses Buch überhaupt nicht nötig, mit Äußerlichkeiten aufzufallen.
Schattenstauden. Die dunkle Seite Ihres Gartens. Katrin Lugerbauer. 2017. 168 Seiten, 137 Farbfotos, 8 Zeichnungen, Flexcover.
ISBN 978-3-8001-0831-2. € 24,90
Schattenstauden. Die dunkle Seite Ihres Gartens. Katrin Lugerbauer. 2017. 168 Seiten, 137 Farbfotos, 8 Zeichnungen, Flexcover.
ISBN 978-3-8001-0831-2. € 24,90
Ein kurzer geschichtlicher Abriss führt den Leser zu unserer heutigen Art zu gärtnern, die standortgerechte Pflanzung und damit weniger Pflegeaufwand beinhaltet und die Natürlichkeit und eine Nachempfindung natürlicher Pflanzengesellschaften propagiert. Besonders trifft das auf den Schattengarten zu. Mit viel Sachverstand werden die verschiedenen Arten des Schattens im Garten erklärt. Die Schattenstauden werden entsprechend ihrer Herkunft aus Europa, Nordamerika und Asien aufgelistet und die Besonderheiten der Herkünfte besprochen. Auch was generell für die Kultivierung der Schattenstauden nötig ist, allen voran das Mulchen, wird im Buch ausführlich erklärt. Ein großer Teil des Buches enthält umfangreiche Beetideen mit entsprechenden Zeichnungen, eine große Hilfe für Gartenneulinge.
Im letzten Kapitel werden Schattenpflanzen rund ums Jahr vorgestellt, und obwohl ich schon mindestens 50 Jahre im Garten zu Hause bin, zeigt das Buch eine Reihe von Stauden, die mir bisher noch nicht begegnet sind. Die Autorin hat sehr tiefgründig recherchiert und auch Pflanzenraritäten für Ihren Garten gesammelt und im Buch sachkundig vorgestellt. Allerdings ist meine Lieblings- Frühjahrs-Schattenstaude, der Gämswurz (Doronicum orientale) nicht im Buch zu finden und auch rund ums Jahr ist im Sommer und Herbst recht wenig Blühendes genannt, z. B. fehlen die zahlreichen Waldastern.
Sehr schöne Fotos und mit eigenen Erfahrungen fundierte Texte machen das Buch für Gartenneulinge und auch alte Hasen sehr wertvoll.
5 Sterne
Hier noch ein Nachtrag zum Gämswurz:
In meiner Kindheit war es die erste Blume des Jahres aus dem Frühlingsgarten, die ich für meine Mutter gepflückt habe, deshalb hat sie heute einen besonderen Platz an der Terrasse. Zu Hause im Erzgebirge auf trockenerem Gesteinsboden wuchs sie wesentlich besser als in meinem humusreichen, eher feuchten Boden. Ihre Widerstandskraft zeigt sich auch dadurch, dass sie auf Gartenabfallhaufen im Wald noch nach Jahren wächst. Kürzlich fand ich sie in einem vor 20 Jahren verlassenem Grundstück. Dort behauptete sie sich auch gegen Brennnesseln und Brombeer-Gestrüpp (1. Bild), eben eine echte Wildstaude. In der Türkei sah ich ihn an dunkelster Stelle im Gestrüpp. Wenn durch Gehölzfällung der Standort sonnig wird verschwindet der Gämswurz.
Die Stauden können sogar blühend verpflanzt werden.
Doronicum in einem verlassenen Grundstück mit Brennnesseln und Brombeergestrüpp. |